Heute endlich abgeschlossen: „Need for Speed: Heat – Deluxe Edition“ (2019) (PC) (Any%) (41:42 Stunden) von Ghost Games und Electronic Arts.
Kurzreview
Mit butterweichen 144 FPS rase ich durch die großen Straßen und über die weiten Felder von „Need for Speed: Heat“.
Ebenso butterweich sind dann leider auch sowohl Geschichte als auch Charaktere dieses Spiels. Da haben sich die Autoren eine Handvoll mit der Polizei aneckender („edgy“) Racing-Teenager ausgedacht, dazu aber unangenehm peinliche Good-Guy-Dialoge geschrieben, an denen auf gar keinen Fall irgendein Spieler Anstoß nehmen darf. Dazu kommt die deutsche Synchro mit diesem Sprecher, der so klingt wie der Werbe-Heini bei den Nintendo-Switch-Vorstellungen. Die Story ist so banal, langweilig und klischeehaft, dass ich mich an keinen der Protagonisten mehr erinnere und deren Namen trotz aktivierter Untertitel gleich wieder aus meinem Kopf verschwunden sind.
Grafisch hat dieser NfS-Teil immerhin bei den realistischen Autos etwas zu bieten. Nach der gerade noch annehmbaren Karte hört das Lob jedoch schon wieder auf, denn nicht einmal Fußgänger existieren in dieser Welt. Die harren wohl den ganzen Tag lang in den gigantischen Gebäuden aus und trauen sich aufgrund der aggressiven Polizei und der ständigen Geschwindigkeitsübertretungen nicht auf die Straßen. Am schlimmsten sind aber die Gesichter, welche sich zwischen Sims 4 und Realismus recht genau im Spektrum des Uncanny Valley befinden.
Das Fahrgefühl stimmt aber, das können die Entwickler wenigstens gut. Zwar stören die immer gleichen Songs im Hintergrund der Rennen und dazu die nervigen und dämlichen Kommentare der Teilnehmer, die oft unpassend sind, aber ich habe irgendwann einfach den Ton leiser gedreht und meine eigene Mucke aufgelegt. Die Heat-Mechanik und der Unterschied zwischen Tag und Nacht sind interessante Ideen, die wegen der übertrieben aggressiven Polizeiverfolgungsjagden aber oft zu Frustration führen, da man seinen XP-Multiplikator nach einer Verhaftung bzw. Fahrzeugzerstörung verliert. Somit muss man manchmal länger für einen Levelaufstieg grinden.
Was nach der kurzen Story mit größtenteils belanglosen Missionen noch bleibt, ist reine Beschäftigungstherapie – also das Sammeln aller versteckten Dinge auf der Karte. EA-typisch kann man deren Suche stattdessen per In-Game-Kauf für Echtgeld überspringen, indem die Positionen aufgedeckt werden. Unter anderem muss man pinke Flamingos sammeln … Moment mal, p-pinke … „Pink Flamingos“! Whaaaaa, ich will nie wieder an dieses schreckliche Machwerk denken!
Gespielte Fassung: Windows-Version mit deutscher Synchro unter Arch Linux.
Vervollständigung: Any%
Errungenschaften: 45 %
Cover
Screenshots
Wegen des unnötigen EA-Launchers bei der Steam-Version hat das Steam-Overlay leider nicht funktioniert, sodass ich damit keine Screenshots machen konnte.