Nachdem ich einen Schnittbericht überflogen habe, hatte ich Bock auf diesen Film: „Zerplatzt“ (2020) von Brian Duffield.
Kurzreview
„Scheiß drauf, ich will … Drogen!“
„Weißt du, ich hätte es so gerne gesehen und deshalb fühle ich mich schrecklich.“
Tja, eigentlich wollte ich die Abarbeitung der 101-Filme-Liste dafür unterbrechen, endlich mal wieder guten Horror-Trash zu sehen, anstatt einen (zumeist) hochwertigen Kunstfilm nach dem anderen. Ich habe mich also auf diesen – für meine Sehgewohnheiten – topmodernen Fun-Splatter-Streifen eingelassen, doch bekommen habe ich … nur 0815-Müll.
Dabei ist die Idee, Menschen in einer kleiner werdenden Gruppe nacheinander wegsterben zu lassen doch im Grunde schon ewig bewährt. Wie lässt sich ein Film, der mit „amerikanische Schüler zerplatzen wie blutgefüllte Ballons“ zusammenzufassen wäre, überhaupt verhunzen?
Nun, indem man um die sehr spärlichen und akzeptablen Splatter-Momente herum eine glattpolierte Lovestory erzählt, die am Anfang vielleicht noch süß-verspielt ist, mit der Zeit jedoch an Langatmigkeit ebenso zunimmt wie die Müdigkeit des Zuschauers. Lustig sind nur wenige Momente, und alle Charaktere verhalten sich wie in den Comics der Bravo. Eigentlich dachte ich irgendwann nur noch: „Zerplatzt endlich, dann muss ich euer Dummgeschwätz nicht mehr hören.“
Was die Schauspielerauswahl angeht, so kann ich nur Jennifers Gespräch mit Marty McFly zitieren: „Wir sind 30 und spielen Sechzehnjährige! Guck mal, Graffiti aus Kreide an der Wand – voll die Ghetto-Schule.“ Immerhin die Retrospektive am Anfang war nett zusammengeschnitten und gefilmt, außerdem gibt es in Deutschland qualitativ noch viel härtere Kost zu verdauen.
Ich tippe diese Bewertung übrigens gerade beim Kacken. Warum ich das erwähne? Ist doch scheißegal – genau wie die „Moral“ dieses Films am Ende lautet.
Gesehene Fassung: Uncut 1080p VoD mit deutscher Synchro
Cover
Screenshots
Alle weiteren Screenshots gibt es hier: https://berny23.de/zerplatzt-2020/