
Nach einem Jahr endlich fertig: „Lego Star Wars: Die komplette Saga“ (2007) (Nintendo DS) (100 %) (31:35 Stunden) von LucasArts und Traveller's Tales.
Kurzreview
Mit „Die komplette Saga“ habe ich nun meinen dritten und somit letzten Star-Wars-Teil auf dem Nintendo DS durchgespielt, natürlich wieder zu 100 %. Doch dazu gleich mehr.
Nach dem katastrophalen „Lego Star Wars II“ und dem (für DS-Verhältnisse) grandiosen „Lego Star Wars III“ gesellt sich hier ein Mittelding hinzu, das zwar keineswegs so schlecht ist wie erstgenannter Teil, jedoch durch die zwingend durchzuspielenden sadistischen Mini-Spiele leider Sterne verliert. Doch starten wir mit dem flüssigen Gameplay, das ist ja keine Selbstverständlichkeit auf dieser Konsole. Die Bewegungsfreiheit in der Luft ist deutlich erhöht und es macht meistens einfach Spaß, herumzuspringen und alle Lego-Gegenstände im Umkreis mit dem Laserschwert zu zerstören. Endlich gibt es auch mal die bekannten Goldenen Steine.
Grafische sieht alles recht in Ordnung aus; keine großen Spielereien, aber insgesamt doch ein guter Eindruck. Nur die Zwischensequenzen sind wirklich allesamt lächerlich, aber nicht im positiven Sinne – wenigstens sind sie ein wenig humorvoll gehalten. Der Sumpfplanet Dagobah ruckelt hier wenigstens mal nicht mit 5 FPS herum, sondern ist angenehm zu erkunden. Die ganzen Renn- und Fluglevel hätte man sich aber entweder sparen oder die Steuerung angenehmer gestalten können. Andauernd wird man zu schnell nach vorne gezogen, sodass ein Backtracking nur unter dauerhaft großer Anstrengung des Steuerkreuz-Daumens möglich ist. Eine Open World gibt es leider nicht, stattdessen muss man – vom ewig laufenden Song der Cantina-Band begleitet – durch dieselben paar Räume von Level zu Level latschen.
Kommen wir nun zum großen Turnier im Scheißewerfen. Wie ruiniert man ein solides Lego-Spiel am DS? Na klar, indem man übertrieben schwere Mini-Spiele mit Touchscreen-Zwang einbaut, die übermenschliche Reaktionsgeschwindigkeiten und extremes Durchhaltevermögen abverlangen. Ihr glaubt mir nicht? Dann probiert es selbst auf Original-Hardware. Jedenfalls gibt es davon 14 Stück, heißt 14 Goldene Steine für die Bestwertung, also ist das Durchspielen für 100 % notwendig.
Die eine Hälfte der Mini-Spiele ist stufenbasiert, das lief dann etwa wie folgt ab. Ich spiele mich recht problemlos bis Stufe 2, dann wird es schon schneller und kniffliger. In Stufe 3 komme ich letztendlich durch und erreiche nach vielen Versuchen und mit verkrampfter Touchpen-Hand Stufe 4, die mir dann den Rest gibt. „Puh“, denke ich mir. Das ist doch unfassbar, so etwas Kindern in die Hand zu geben. Also schnell per 3DS den Spielstand von der Cartridge kopiert, in einen Emulator mit 50 % Geschwindigkeit geladen und bis Level 4 gespielt, dann endlich mit verringerter Geschwindigkeit geschafft und was sehe ich: Stufe 5! Jup, es geht einfach weiter, man muss bei jedem verkackten Spiel 5 Stufen nacheinander schaffen, denn bei Verlust der 4 Leven startet man erneut von Stufe 1 an.
Jetzt müssen die 100 % doch endlich geschafft sein, oder doch nicht? Tja, jedes scheiß Mini-Spiel hat noch eine Durchhalte-Variante, also die zweite der oben erwähnten Hälften. Dort erfährt man als verschwitzter Spieler nicht einmal, mit welcher Punktzahl man gewinnt, sondern muss immer wieder ein Stück weiterkommen und erneut draufgehen, bis man es erahnen kann. Ein Beispiel für diesen Sadismus der Entwickler habe ich parat. Beim Laserschwert-Ablenken muss man – haltet euch fest – 200 Mal in Folge ohne einen einzigen Fehler und mit höchstens einer Sekunde Reaktionszeit Blaster-Schüsse mit dem Laserschwert ablenken, mit 5 möglichen Positionen am Touchscreen. Man starte bei jedem Fehler natürlich wieder ganz von vorne. „One live, no continues?!“, wie es ein bekannter, wütender Nerd schreiend verkünden würde.
Na ja, jetzt ist es mit dem genannten Trick endlich geschafft. Das trübt die Erinnerung leider stark, denn so schlecht ist das Spiel insgesamt überhaupt nicht.
Gespielte Fassung: Deutsche Nintendo-DS-Version auf dem Nintendo 3DS
Vervollständigung: 100 %
Cover
Screenshots
Leider habe ich nur diese Handvoll „Beweisbilder“, dass ich die 100-%-Vervollständigung erreicht habe: