
Gestern abgeschlossen: „Call of Duty 2: Big Red One“ (2005) (GameCube) (Any%) (5:17 Stunden) von Gray Matter Interactive und Activision.
Kurzreview
Tatsache, dieser Teil gefällt mir so viel besser als der grauslige konsolenexklusive Vorgänger, dass ich es selbst kaum glauben kann. Warum ist diese spannende Reise von Afrika, über Sizilien, nach Frankreich und zuletzt Deutschland nicht auch für den PC erschienen? Ich hatte diesen Teil sogar seit Februar 2024 bis April 2025 pausiert, da ich immer noch in Gedanken bei „Finest Hour“ war.
Hier handelt es sich um die Nacherzählung der Erlebnisse einer real existierenden US-Truppe, der sogenannten „Big Red One“. Die haben als Logo eine große rote Eins, lol. Von Luftkämpfen mit einem frei begehbaren Bomber, großen und kleinen Schiffen bis zum klassischen Panzer kommt hier wieder so einiges auf den Spieler zu. Jedes Hauptkapitel ist von den anderen durch ein kleines amerikanisches Propagandafilmchen getrennt, mit patriotischer Musik untermalt – da muss ich mal gleich ’nen Stern abziehen, Aller!
Was das Gameplay angeht, so lässt das Spiel wenig zu wünschen übrig, endlich ist auch der Schwierigkeitsgrad erträglich. Ich habe auf „Leicht“ gezockt, da mir Controller-Steuerung einfach absolut nicht zusagt. Spaßig ist es dennoch, bequem weiter weg vom Bildschirm herumzulümmeln und per R- und L-Taste Computerfiguren abzuschießen oder einen Panzer mit der Bazooka wegzumeddln. Sehr wichtig bei solchen First-Person-Shootern ist es natürlich, stets ruckelfrei unterwegs zu sein; hier wurde echt Bemerkenswertes geleistet, so flüssig wie sich das Spiel mit seinen konstanten 25 FPS anfühlt. Man sieht hier also, wie wichtig stabile Frametimes sind, da kommt sogar bei dieser geringen Bildrate die Bewegung butterweich rüber; mir ist das schon nach 30 Minuten positiv aufgefallen.
Auch im Grafikbereich ist dieser CoD-Teil vermutlich mit das Beste, was es auf dem GameCube so zu bestaunen gibt. Am Anfang, in der kargen Wüstengegend, fallen die großartige Grafik und der Detailgrad erstmal kaum auf, aber später umso mehr. Das Spiel wird zum Ende hin nämlich nicht schlechter, sondern tatsächlich besser, auch grafisch. Die Explosionen, der Regen, Staub und das (am Ende verschneite) Terrain sehen für diese Nintendo-Konsole wirklich atemberaubend aus. Soweit ich gehört habe, soll der GameCube sogar die beste Optik haben, im Vergleich zu Xbox und PlayStation 2.
Oft findet Sounddesign nur wenig Erwähnung, also hier einfach ein großes Lob für diesen wertvollen Beitrag zur dichten Atmosphäre! Zwar ist der Ton nicht ganz so genau wie bei den PC-Spielen der Reihe, aber schließlich reden wir hier von einer uralten Konsole, die eher nicht für Shooter bekannt ist. Lustig ist, dass ich einmal im letzten Kapitel den klassischen Wilhelmsschrei gehört habe. Die Musik ist ebenfalls nicht zu verachten, obgleich sie ziemlich spärlich eingesetzt wird und nach dem Laden eines Zwischenspielstands nach einem Tod manchmal nicht wiederkommt. Übrigens hat das Spiel eine recht gute deutsche Synchro.
Leider hat die deutsche Fassung ein paar Symbol-Zensuren und sämtliche Hitler-Referenzen wurden entfernt, ansonsten ist alles unangetastet. Aber … ich bin glücklich – das Spiel hat mich glücklich gemacht, und das ist ja eigentlich die Hauptsache!
Gespielte Fassung: GameCube-Version mit deutscher Synchro unter Arch Linux
Meine Screenshots: https://berny23.de/call-of-duty-2-big-red-one-2005/
Cover
Screenshots
Alle meine Screenshots gibt es auf meiner Webseite, schaut gerne mal rein. Auf CompiWare sind sie jetzt auch.
