Erneute Veröffentlichung einer alten Bewertung von mir: „Marvel's Spider-Man Remastered“ (2020) (PC) (100 %) (91:00 Stunden) von Sony Interactive Entertainment und Insomniac Games.
Kurzreview
Ich war ziemlich überrascht, in welchem technisch einwandfreien Zustand dieser Konsolen-Port daherkommt. In der Tat fällt mir kein einziges AAA-Spiel der letzten Jahre ein, das eine native Ultrawide-Unterstützung anbietet. Doch hier gibt es nicht nur die heiß ersehnte Breitbildauflösung, sondern sogar perfekt angepasste UI-Elemente. Dafür erstmal ein großes Lob an die Entwickler, die sich damit positiv vom Rest der Spieleindustrie abheben!
Ganz im Gegensatz dazu steht bedauerlicherweise die Hauptgeschichte von „Marvel’s Spider-Man“, denn diese ist höchstens mittelmäßig, ja sie schreit geradezu danach, vergessen zu werden. Wer auch nur einen der Spider-Man-Filme nach der Raimi-Ära gesehen hat, weiß vermutlich, auf welche klischeehaften und immer gleichen Story-Bausteine ich hier Bezug nehme.
In diesem Spiel laufen praktisch zwei Geschichten parallel ab, zum einen die altbekannte Entstehung von Doctor Octopus alias Dr. Otto Octavius, zum anderen die langatmige Machtergreifung eines Asiaten, dessen Name mir mittlerweile entfallen ist. Dabei sind ganze drei Charaktere spielbar, was die Eintönigkeit deutlich herabsenkt und tatsächlich eine Menge Spaß macht. Wenn man zusätzlich zu Mary „MJ“ Watson, Miles Morales und Spider-Man auch Peter Parker zählt, sind es sogar vier.
Doch nun auf in sonnigere Gefilde – wortwörtlich, denn die PC-Version dieses ehemaligen PS4-Exklusivtitels hat nicht nur eine bombastische Grafik, sondern auch echtes Raytracing für Reflexionen. Diese kommen bei der mit Hochhäusern gespickten Stadt New York so richtig zur Geltung. Da mir einige Details jedoch nicht gefallen haben, wie zum Beispiel MJs falsche Augenfarbe, habe ich ein paar Grafikmods installiert, darunter „Blackcat Night Cat Skin“, „Green Mary Jane Eyes“, „Silver Sable Alternative Makeup“ und „Non-Newtonian New York“.
Apropos Black Cat und Silver Sable, die dreiteilige DLC-Geschichte rund um diese zwei Charaktere sowie den Superschurken Hammerhead fand ich insgesamt ein wenig interessanter als das Hauptspiel. Von einer Zusammenarbeit mit der Meisterdiebin Black Cat geht es zur leisen Infiltration einer Ganoven-Bar mit vielen Hinterzimmern. Das Abhören der Gespräche gelingt dort dank eines praktischen Gadgets, der Spider-Drohne, deren acht Beine durch das unterstützte haptische Feedback des DualSense-Controllers beim Laufen sogar einzeln spürbar sind. Zum Schluss der DLC-Reihe jagt man auch noch einen Kampfjet knapp über dem Boden durch die Straßen von New York.
Dass all diese Aktivitäten einen riesigen Spaß machen, liegt aber vor allem an der großartigen Steuerung, den flüssigen Animationen und den adaptiven Triggern des PS5-Controllers, der am PC jedoch nur per Kabelverbindung sein volles Potenzial entfalten kann. Wer auf Superhelden-Action steht, sollte sich dieses Spektakel eines Spiels also auf keinen Fall entgehen lassen!
Die deutsche Synchronisation ist erwartungsgemäß gut, da kann man sich eher weniger beschweren. Einen letzten Kritikpunkt möchte ich aber noch ansprechen, denn für Vervollständiger wie mich ist das Erreichen aller Errungenschaften eine einzige Qual gewesen, da praktisch alle Nebenaufgaben (außer Quests) total in die Länge gestreckt wurden. Außerdem wird man gezwungen, das Spiel nach Ende erneut auf einem noch höheren Schwierigkeitsstufe durchzuspielen.
Cover
Screenshots
Alle meine Screenshots gibt es in diesem Thread, schaut gerne mal rein:
