Es ist geschafft: „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ (2015) (PC) (100 %) (237:42 Stunden) von Kojima Productions und Konami.
Kurzreview
»We passed upon the stair«
Kojimas Stealth-Meisterwerk mit Open-World-Ansatz ist bis heute unerreicht geblieben; passenderweise als sein letzter Geniestreich unter der Fuchtel Konamis.
»We spoke of was and when«
Schon in der ersten Mission wird klar, dass es sich nicht um einen klassischen Shooter, sondern eine cineastische Erfahrung handelt, bei der die Geschichte und die Charaktere im Fokus stehen. Auch wenn man, so wie ich, keinen anderen Teil der bis in die 80er Jahre zurückreichenden Videospielreihe kennt, würde ich das als sehr gelungenen Einstieg bezeichnen.
»Although I wasn't there«
Der Protagonist ist der „Big Boss“ einer privaten Militärorganisation, die Aufträge für große Kunden erledigt und sogar eine eigene, durch den Spieler verwaltbare und erweiterbare Basis im Meer besitzt. Wer der Hauptcharakter jedoch tatsächlich ist, erfährt man erst unzählige Stunden später in einem geheimen Ende. Das war für mich wirklich eine sehr spannende Wendung, nach deren Kenntnis man das Spiel mit ganz anderen Augen sieht.
»He said I was his friend«
Zwar ist die Handlung in Missionen, zu denen man von der Basis aus per Helikopter fliegt, unterteilt, diese spielen aber nahezu alle an Orten, die auf einer der zwei großen Open-World-Karten schon vorher und später ebenfalls besucht werden können. Das ist eine vortreffliche Art, die Welt begreifbarer und zusammenhängender zu machen, ohne dass man in die angeschimmelte Ubisoft-Formel verfällt.
»Which came as some surprise«
Es gibt besonders bei den Frauen einen erheblichen Anteil Fanservice, was aber doch recht gut zum japanisch geprägten Stil des Spiels passt. Auch die namensgebenden Mecha spielen in manchen Missionen eine Rolle, besonders das Herumdüsen mit dem erhältlichen Begleiter D-Walker macht erstaunlich viel Spaß.
»I spoke into his eyes«
Der süße Fluschi-Wuff D-Dog, den man in einem frühen Kapitel findet, war wohl mein mit Abstand häufigster Kumpane. Er kann nämlich Feinde, Gefangene und mehr erschnüffeln und diese werden dadurch auf dem Bildschirm markiert. Es gibt auch ein Pferd, das außer schnell rennen und Kacken eigentlich nur im Weg herumstehen kann, um Panzer aufzuhalten (ja, das habe ich für S-Ränge tatsächlich mehrfach so gemacht).
»I thought you died alone«
Im Verlauf des Spiels gibt es einige grandiose Songs während der Geschichte und später als Kassetten zu hören, zwar größtenteils bereits bestehende, lizenzierte Musik, aber nichtsdestoweniger perfekt passend. Tatsächlich habe ich alle dieser Musikkassetten in der offenen Spielwelt gesammelt und angehört, obwohl diese nicht zu den 100 % des Spielabschlusses zählen.
»A long, long time ago«
In seiner subtil angedeuteten Antikriegs-Grundhaltung erinnert MGSV an den bekannten Film „Apocalypse Now“, der vielleicht sogar als Inspiration gedient haben könnte. Es ist eine japanische Sichtweise auf Amerikas Konflikte mit anderen Ländern, obwohl dies eigentlich kein wirkliches Kriegsspiel ist.
»Oh no, not me«
Mitunter wird die Story gerne einmal emotional und verschiebt den Fokus vom Auftrag hin zu den Menschen, die darin verwickelt sind. Dabei beziehe ich mich explizit auf den Handlungsbogen, der sich über die Scharfschützin Quiet spannt und den Grund für ihr halbnacktes Auftreten sowie ihre namensgebende Stummheit liefert.
»I never lost control«
Da es sich um ein Schleichspiel handelt, ist eine wichtige Kernmechanik das Einschläfern und Abholenlassen von Gegnern, Gefangenen und Tieren per Luftballon oder später Wurmloch. Erstere werden dann „umerzogen“ zu den eigenen Söldnern, sodass diese für Hintergrundeinsätze, Aufklärungstrupps, wissenschaftliche Erforschungen und mehr auf der Basis des Protagonisten „Big Boss“ zur Verfügung stehen. Man kann fast das gesamte Spiel ohne Tötungen durchspielen, da bei den unzähligen herstellbaren Waffen stets zwischen tödlich und nicht tödlich unterschieden wird.
»You're face to face«
Selbst die Grafik, Gegner-KI und Physiksimulation, die hier in einer eigens für das Spiel entwickelten Engine dargeboten werden, können sich auch heute noch gut sehen lassen. Nur die Gesichter und die Lichtberechnung zeugen vom Alter des Spiels. Die fließenden Gewässer und das Wetter sehen für 2015 erstaunlich gut aus, da kann man nicht meckern. Worüber man dann doch meckern sollte, sind die vielen duplizierten, lediglich schwereren Missionen nach dem normalen Ende, das hätte wirklich nicht sein müssen.
»With the man who sold the world«
Gespielte Fassung: Windows-Version mit deutschen Untertiteln unter Arch Linux
Achievements: 100 %
Cover
Screenshots
Alle meine Screenshots gibt es in diesem Thread, schaut gerne mal rein: