Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

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  • Es geht weiter mit der Liste „101 Films You Must See Before You Die“, heute: „Cinema Paradiso“ (1988) von Giuseppe Tornatore.

    Kurzreview

    „Ich hab’s dir ja gesagt — du hast wohl geglaubt, dass ich dich auf den Arm nehmen wollte. Es ist wahr: Die mit den blauen Augen, das sind die Kompliziertesten.“

    Eine zu gleichen Teilen herzerwärmende als auch tragische Geschichte über die Passion fürs Kino und die Sehnsucht nach der nahezu unerreichbaren Liebe.

    Zum Glück ist dieser Film aber nicht so eine Schnulze wie die meisten der im »Cinema Paradiso« gezeigten Schwarz-Weiß-Klassiker. Genial umgesetzt war der Alterungsprozess des Protagonisten Totò, der mit dem zunehmenden filmtechnischen Fortschritt und dem Übergang in einen weniger prüden Umgang mit dem Kino Hand in Hand geht.

    Ohne hier zu viel zu verraten – Totò kommt nach vielen Jahren als alternder Mann zurück in sein Heimatdorf und wird zu Hause begrüßt. Diese Szene war interessant umgesetzt, weil sich die Kamera sehr lange auf dem Strickzeug der Mutter befindet, welches sich während ihres Rennens zur Haustür im Erdgeschoss langsam aufdröselt, bis die Kamera schnittfrei zum Fenster herüberschwenkt und man beide Figuren im Vorgarten sehen kann. Für sowas bin ich immer zu haben, nach kreativem Umgang mit dem Zuschauerauge dürstet es mich bei jedem Film wie einen Vampir nach Blut.

    Die im Zitat angesprochene Blauäugige zieht den ebenso blauäugig gewordenen Jüngling übrigens so sehr in ihren Bann, dass er noch 30 Jahre später ganz im Stil Hitchcocks Vertigo in vielen Frauen plötzlich seine damalige Liebe zu entdecken glaubt. Ich vermute aufgrund der vielen gezeigten Romanzen-Klassiker auch tatsächlich, dass das eine Inspiration war.

    Leider ist der Film dann doch noch etwas zu lang für meinen Geschmack, obwohl ich die extra Handlungsszenen der Director’s Cut zu schätzen weiß – da müsste man dann an anderer Stelle Kürzungen vornehmen.

    Gesehene Fassung: Blu-ray (Director’s Cut) mit deutscher Synchro und stellenweise Originalton mit deutschen Untertiteln

    Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.

    Fazit:

    :writing_hand: Diese Bewertung und den Film auf Letterboxd ansehen.

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  • https://www.imdb.com/title/tt5433140/

    Oh weh, was soll man sagen... Ich dachte ja, Autos im Weltraum könnte man nicht mehr überbieten (bzw. wohl eher unterbieten). Doch wie habe ich mich geirrt! Es wird weiterhin immer absurder, inzwischen sehen gefühlt 2/3 des Films wie eine Zwischensequenz aus einem Computerspiel aus (leider immer noch ohne jegliche Physiksimulation), das Ganze wird dadurch komplett belanglos. Klar wurden viele Versatzstücke "real" gedreht (wenn auch vor einem Bluescreen oder Greenscreen), aber das Compositing hat es leider nicht geschafft, ein optisch auch nur annähernd überzeugendes Gesamtbild zu erzeugen. Und wenn man das schon nicht schafft in so einem Film (der ja nun nicht gerade mit cleveren Dialogen oder ausgefeilter Handlung glänzt), dann ist wirklich alles verloren. Der Film hat mich kein Stück mitgerissen und witzig (was die Vorgänger teilweise noch "gerettet" hat) war er meiner Ansicht nach leider auch nicht (höchstens lächerlich).

    :thumbdown:

  • Es geht weiter mit der Liste „101 Films You Must See Before You Die“, heute etwas Altes: „Der dritte Mann“ (1949) von Carol Reed.

    Kurzreview

    „Sie sollten sich wieder ein Mädchen anschaffen.“

    „Sieh mal da hinunter. Würde es dir leidtun, wenn einer von diesen ... diesen Punkten da für immer aufhören würde, sich zu bewegen?“

    Auf der Suche nach einem verstorben geglaubten Freund entdeckt der Amerikaner Holly immer mehr widersprüchliche Aussagen, die am Ende in einen Loyalitätskonflikt zwischen Freundschaft und Gesetz münden.

    Der Film wirkt bis kurz vor dem Schluss noch wie ein durchschnittlicher, sich langsam aufbauender Krimi – ganz abstreiten kann man das nicht – aber mit der Jagd in der Kanalisation ist dem Regisseur dann ein Geniestreich gelungen. Gekonnt wird hier mit dem Ton und der zunehmenden Verzweiflung des in die Ecke gedrängten, flüchtigen Verbrechers gearbeitet. Er steht in einer Einstellung beinahe erstarrt in einer Hauptgabelung, an der die Rufe der Polizisten und die Geräusche der Suchhunde einen solchen Hall haben, dass sie aus allen Richtungen zugleich zu kommen scheinen.

    Das Straßenbild des Wiens der Nachkriegszeit mit seinen Trümmerhaufen und kaputten Treppen passt hier auch gut in die Szenerie, auch wenn das nicht wirklich im Fokus der Handlung steht. Dadurch wirken nachts die trickreich eingesetzten Schatten der beschatteten Person fast schon bedrohlich, da fühlt man sich an Langs „M“ erinnert. Ich bin froh, dass auch für die Innenräume keine sterilen Filmkulissen verwendet wurden.

    Und extrem süße Aufnahmen einer Katze, die sogar eine zentrale Rolle spielt, gibt es auch noch!

    Gesehene Fassung: Uncut Blu-ray mit deutscher Synchro

    Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.

    Fazit:

    :writing_hand: Diese Bewertung und den Film auf Letterboxd ansehen.

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    diesen Klassiker sowie auch Citizen Kane mit Orson Welles sollte man gesehen haben (schon wegen der Bildkomposition)

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  • Oppenheimer.

    Kein Action- oder üblicher Nolanknallkracher, nur hier wurde mir echt zu viel gelabert. Alter Schwede, mir gefielen zwar die philosophisch weitsichtigen Überlegungen und Diskussionen der Akteure. Einstein gab den Tipp, die Erkenntnisse lieber mit den Nazis zu teilen, als die Welt bzw. die Atmosphäre zu verbrennen. Ob die wirklich so weit gedacht haben oder nur wer hat die dickste Bombe(n) und wird Chef im Ring, keine Ahnung. Siehe H-Bombe. Was für ein Wahnsinn im Dienste der Wissenschaft. Das wir alle noch hier sind und unter anderem hier im Forum unseren Senf abgeben können, grenzt an ein Wunder. ....

  • Wenn man sich mit der Thematik befasst kommt mir das auch immer in den Sinn, dass es eigentlich ein kleines Wunder ist, dass man "nur" zwei mal die Bombe im Einsatz hatte und sich alle einig sind, dass sowas niemand will! Leider gibt es immernoch Atombomben, es kann alles passieren...

    Werd mir den Film auch noch geben, aber man muss immer im Hinterkopf behalten, dass es ein amerikanischer Film ist.

    Und vor dem ersten Atombombentest hatte man wirklich die Befürchtung, der Sauerstoff könnte sich entzünden und die Welt vernichten... getestet hat man es trotzdem...