Es geht weiter mit der Liste „101 Films You Must See Before You Die“, heute ein serbischer Film: „Underground“ (1995) von Emir Kusturica.
Kurzreview
„Wenn uns die Deutschen nicht bombardieren, bombardieren uns die Alliierten.“
„Pinkelt nur, pinkelt.“
„Bald habt ihr ausgepinkelt.“
„Ein mutiger Mann ist das, der dir so ähnlich sieht.“
„Alle mutigen Menschen sehen mir ähnlich, mein Sohn.“
Eine Gruppe Menschen versammelt sich während der Bombardierungen Jugoslawiens durch die Deutschen im 2. Weltkrieg in einem geheimen Keller, der praktischerweise ziemlich weitläufig ist. Gleich zu Beginn des Ausharrens gibt es eine absurd anmutende Geburtsszene auf der Kellertreppe, bei der jemand auf einem Fahrrad strampelnd hochgehoben wird, um per Dynamo genügend Licht auf die richtige Stelle zu werfen. Auch weiterhin bleibt vieles an diesem Film seltsam lustig, tragisch und dramatisch zugleich.
Mithilfe echter Kriegsaufnahmen und ein paar schwarzer Texttafeln, die an die Stummfilmzeit erinnern, werden dem Zuschauer zwischendrin kurz die derzeitigen Weltgeschehen erklärt, denn unterteilt ist die Geschichte in mehrere Akte. Man weiß zwar von Anfang an über die Verbrecherbande Bescheid, deren Familien nun im Keller eine Untergrund-Gesellschaft aufbauen, während über ihnen der Krieg tobt, jedoch stellt sich etwas später eine Verschwörung heraus. Der Krieg ist nämlich schon viele Jahre vorbei, dennoch lässt einer der Brüder gemeinsam mit seiner Geliebten alle unterirdisch lebenden, eine Parallelgesellschaft aufbauenden Bürger in dem Glauben, Deutschland sei noch immer im Kampf. Dies tut er, um sie tagein, tagaus Waffen herstellen zu lassen, die er oberhalb direkt weiterverkauft.
Letztendlich kann man sich vorstellen, zu welch grausamen Verhängnissen all das führt, aber das verrate ich hier natürlich nicht. Fest steht nur: Das wird böse enden, wobei das tatsächliche Ende des Films keineswegs vorhersehbar ist, sondern regelrecht spektakulär erzählt wird. Immerhin wird alles von Anfang an von einem süßen, langsam älter werdenden Affen begleitet und sowieso noch vielen weiteren Tieren.
Übrigens habe ich deutlich den jüngeren Oliver Rohrbeck als Sprecher einer etwas wichtigerer Nebenrolle herausgehört, was mich als ???-Fan sehr gefreut hat. Doch die Tonspur hat mir auch aufgrund der zahlreich auftretenden, meist sehr gut klingenden Musik gut gefallen.
Gesehene Fassung: Blu-ray mit deutscher Synchro
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.
Fazit:
Diese Bewertung und den Film auf Letterboxd ansehen.