Fast 1 Jahr später schreibe ich mal wieder etwas zum Thema. Sorry, dass das so lange gedauert hat.
Letzter Stand laut Thema war, dass ich ein Abo bei "Apple Music" hatte. Hier hatte ich ein Familien-Abo für meine Frau und mich abgeschlossen. "Apple Music" hatte eigentlich alles, was mir bei einem Streaming Dienst wichtig ist - favorisierte Alben landen in "Alben" und favorisierte Titel landeten in "Titel" / "Songs". Leider muss ich ehrlich gestehen, dass mir sowohl die Desktop App (iTunes) als auch die iOS App zu hell war. Es gab keine Möglichkeit, einen Dark Modus zu nutzen. Am meisten störte mich allerdings, dass die Desktop App - also iTunes - permanent und immer wieder abstürzte. Das führte sogar dazu, dass meine Bibliothek 3x verschwand und erst nach einer erneuten umständlichen Synchronisation wieder zu sehen war. Es war wirklich sehr nervig und für mich dann der Punkt, mein Abo hier zu beenden. Schade, denn eigentlich wäre ich mit "Apple Music" fast glücklich geworden.
Nachdem ich mein Abo bei "Apple Music" beendet hatte, landete ich bei "Tidal". Das war schon ein Augenschmaus, sowohl in die dunkle Desktop- als auch iOS App einzutauchen. Das war ich von "Apple Music" nicht gewohnt. Wobei im Nachhinein betrachtet auch die anderen von mir getesteten Streaming Dienste "Amazon Music Unlimited" und "Spotify" dunkle Apps hatten. "Tidal" erfüllte meine Belange ebenfalls - Alben wurden separiert von einzelnen Songs in der Bibliothek angezeigt und die Apps waren sehr leicht zu bedienen. Auch hier hatte ich ein Family-Abo. Meine Frau wechselte also immer mit. Leider ist "Tidal" überwiegend amerikanisch angehaucht, was sich in den Playlisten und auch der Aufmachung wiederspiegelt. Man merkt förmlich, dass hinter "Tidal" Künstler wie Jay Z, Beyoncé, Rihanna, Kanye West, Daft Punk, Jack White, Madonna, Alicia Keys, Usher und J. Cole stehen. Irgendwie war es schwer, deutsche Playlisten zu finden. Die Listen kamen mir alle so vor, als wären sie für den amerikanischen Markt gemacht worden. Ich fühlte mich nicht so richtig wohl bei "Tidal", obwohl mir der Dienst sonst sehr gut gefiel. Aber so kündigte ich auch hier mein Abonnement.
Seit einigen Monaten nutze ich nun den Streaming Dienst "Deezer". Hier habe ich ein Family-Abo und habe Accounts für meine Frau, meine beiden Kids und mich eingerichtet. So sehen die Kinder auch nur das, was sie sehen dürfen und was für ihr Alter bestimmt ist. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand, denn so fülle ich mir meine Biblitohekt nicht mit Hörspielen von "Feuerwehrmann Sam", "Bibi & Tina", "Die drei ???" oder "Die drei !!!". Jeder hört das, was er möchte.
Auch "Deezer" hat dunkle Apps und sortiert einzelne Songs anders in die Bibliothek ein als ganze Alben. Beides wird separiert und einzelne Songs sind nicht unter "Alben" zu finden. Man sieht, dass mir diese Funktion sehr wichtig ist. "Deezer" hat seinen Sitz in Frankreich und man merkt, dass der Dienst im Gegensatz zu "Tidal" europäischer ist. Die Titelauswahl und Playlisten sind an den europäischen Markt angelehnt. Eine sehr wichtige und von meiner Familie geschätzte Funktion ist die Möglichkeit, sich direkt über die App passende Songtexte anzeigen zu lassen. So ist es uns möglich, über den Fire TV und der Deezer App kleine Karaoke-Wettkämpfe durchführen zu können. Alles in allem bin ich mit "Deezer" glücklich und selbst meine Familie kommt mit den Apps klar und bedient diese wie im Schlaf.
Leider hat "Deezer" einen Haken und somit einen sehr großen Kritikpunkt, der nicht von der Hand zu weisen ist. Insgesamt kann "Deezer" nur mit 2.000 Lieblingssongs umgehen (Content Limits – Deezer Support). Die iOS App kommt sogar nur mit 1.000 Titeln klar. Das Limit in der Android App wurde bereits auf 2.000 Titel erhöht, nur die iOS App hinkt noch hinterher. Bisher war mir das nicht so wichtig, da es beim Support schon seit Monaten eine heftige Diskussion dazu gibt. Irgendwie dachte ich, dass dieses Limit komplett aufgehoben wird, da viele Abonnenten "Deezer" genau deswegen den Rücken kehren. Aber dem ist nicht so. Das Ergebnis ist aktuell eben ein Limit von 2.000 Songs, die man in seiner Bibliothek haben kann (zumindest wenn das Limit auch in der iOS App angepasst wurde). Als Workaround wird vom Support empfohlen, weitere Songs in neuen Playlisten zu verwalten. Aber das ist leider nicht das selbe. Denn Songs, die ich meinen Playlisten hinzufüge, sind noch lange nicht in meiner Biblitothek und werden somit auch nicht von "Flow" genutzt. "Flow" wertet die Songs aus, die sich in der Bibliothek befinden und "bastelt" daraus eine Playlist, die Songs enthält, die einem gefallen könnten.
Auch andere Streaming Dienste hantieren mit solchen Limitierungen. Allerdings kann "Spotify" mit 10.000 Songs umgehen (Bibliothek - Spotify) und "Tidal" wohl auch. "Apple Music" kommt mit sagenhaften 100.000 Songs klar (apple-music-und-itunes-match-25-000-song-limit-faellt-3033028.html). Zu "Amazon Music Unlimited" konnte ich diesbezüglich keine Angaben finden.
Ich hatte gerade heute nochmals ein Auge auf "Spotify" geworfen, aber an meinem größten Kritikpunkt hat sich hier rein gar nichts geändert. Füge ich einen einzelnen Titel meiner Bibliothek hinzu, landet dieser in meinen "Lieblingssongs" UND in meinen "Alben". Füge ich meiner Bibliothek ein komplettes Album hinzu, ist dieses zwar unter meinen "Alben" zu sehen, aber alle Songs, die sich auf dem Album befinden, sind in meiner Bibliothek auch unter meinen "Lieblingssongs" zu finden. Warum macht man so etwas? Ich verstehe nicht, warum das sonst niemanden stört?
Vielleicht sollte ich doch nochmals "Apple Music" unter die Lupe nehmen, denn hier habe ich mit Abstand die meisten Songs, die ich in meine Bibliothek aufnehmen kann. Vielleicht hat sich ja auch an der Absturzfreundlichkeit von iTunes etwas geändert und ich kann die Apps inzwischen dunkel bekommen?