Nachdem ich mir nun zum dritten Mal einen Account bei 1Password erstellt habe, bin ich wieder erstaunt, wie flüssig hier doch alles läuft im Vergleich zu anderen Passwort-Managern.
Allein die Tatsache, dass ich im Browser nun wieder nur eine Tastenkombination (Standard: STRG + #) benutzen muss, ist schon sehr hilfreich. Ich drücke einfach nur STRG + # und die Zugangsdaten werden ausgefüllt. Ist die Erweiterung noch gesperrt, erscheint mit dieser Tastenkombination die Aufforderung zur Eingabe des Master-Passwortes und im Anschluss werden die Felder ausgefüllt. Hier spielen die Browser-Erweiterung und die Windows App auch perfekt zusammen. Entsperre ich die Browser-Erweiterung, ist auch direkt die Windows App entsperrt und andersherum. Bei anderen Passwort-Managern müssen beide Programmteile, wenn man diese nutzt, separat entsperrt werden und das teilweise nach jedem Schließen des Browsers.
Auch das Anlegen eines neuen Eintrages bietet mir viel mehr Möglichkeiten. Es sind einfach bereits viele Vorlagen definiert, die ich z.B. in Bitwarden schmerzhaft vermisse. In Bitwarden gibt es nur Logins und sichere Notizen neben Bankdaten und Identitäten. Das war es dann aber auch schon. Software-Lizenzen muss ich hier also immer in Form einer sicheren Notiz eingeben. Hier ist man also sehr unflexibel.
In 1Password sieht das Ganze zum Beispiel so aus:
Hier kann ich also meine Software-Lizenzen auch direkt als solche pflegen und verwalten. Benötigt man so etwas natürlich nicht, ist dies kein schlagendes Argument.
Leider hat man bei 1Password nur noch 14 Tage Zeit, den Manager auf Herz und Nieren zu testen. Das waren zuletzt, als ich es probiert hatte, noch 4 Wochen. Aber nachdem ich den Support angeschrieben und nach einem eventuellen Promo-Code gefragt habe, den ich bei der Einrichtung der Zahlungsdaten nutzen könne, wurde meine Test-Zeit direkt um 3 Monate verlängert. Respekt! Fragen kostet also nichts und bringt tatsächlich etwas. Das hatte auch bei meinen vergangenen Tests schon etwas gebracht.
Ja, 1Passwort kostet knapp 3 EUR pro Monat. Das ist auch genau der Punkt, der mich immer wieder zur Konkurrenz getrieben hatte. Aber was soll ich sagen, hier läuft einfach alles. Wie oft habe ich bei Bitwarden am Windows-PC einen neuen Login erstellt, der dann zwar direkt in die iOS App synchronisiert wurde, jedoch beim automatischen Ausfüllen im Browser oder in Apps einfach nicht vorhanden war? Am nächsten Tag war der Login dann zwar vorhanden und ich konnte ihn nutzen, aber so etwas nervt mich einfach. Der Fehler ist schon lange bei Bitwarden bekannt, wurde bisher jedoch nicht gefixt. Hier wird sich sehr stark auf die Business-Kunden konzentriert, denn diese bringen das Geld. Von den 10 EUR im Jahr, die man als Privatperson für die Premiumfunktionen bezahlt, kann eine Softwareschmiede eben nicht leben. Das ist ja auch verständlich. Trotzdem frustriert es, zu wissen, dass viele Dinge auf einer Roadmap stehen, die aber für Privatpersonen nur langsam umgesetzt werden. Und ich hatte ja nun bereits das Vergnügen, ein wenig tiefer hinter die Kulissen zu schauen. Um so mehr finde ich es schade, dass Privatpersonen eben erst am Schluss kommen.
Ich bin gespannt, ob ich in 3 Monaten tatsächlich den Schritt schaffe und das Abo für 1Password einrichte. Auf jeden Fall werde ich versuchen, meine Daten sowohl in 1Password als auch Bitwarden synchron zu halten, um im Falle eines Falles nicht wieder ganz von vorn beginnen zu müssen.
Auch das Abo mit den 10 EUR jährlich werde ich für Bitwarden aktiv lassen. Ich finde, die Entwickler haben es verdient und wer weiß, vielleicht kümmern sie sich demnächst doch wieder mehr um die Wünsche der Privatpersonen, wenn die ganzen Business-Features durch sind.