Beiträge von Berny23 im Thema „Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?“

    Oh, ein neuer Regisseur in der Reihe „Die Lümmel von der ersten Bank“ – heute der siebte und letzte Teil: „Betragen ungenügend!“ (1972) von Franz Josef Gottlieb.

    Kurzreview

    „Wo war ich letzten Donnerstag stehengeblieben?“

    „Am Sex-Shop in der Bahnhofsstraße, ich habe Sie genau beobachtet.“

    „Ich bin beim Drehimpuls stehengeblieben!“

    „Warum fragen Sie mich dann, wenn Sie es selber wissen?“

    „Der Arzt hat bei mir eine Wasserzisterne festgestellt.“

    „Wasser?“

    „Wasser.“

    „Ja, dann müssen Sie kräftig Wein trinken, Blochilein!“

    „Wein?“

    „Jawohl, Blochi, komm, ex!“

    Der Reihe ergeht es schlussendlich wie den Gummipuppen im Klassenzimmer – die Luft ist raus!

    Die Rollen werden immerhin etwas vertauscht, so wird der Pensionierungskandidat Taft plötzlich zum Befürworter von Streichen, jedoch nicht ganz uneigennützig. Am Ende heißt es: Maneg... Klassenzimmer frei für Kühe, Schafe, Schweine, Hühner und Esel. Eine ganz schön schmutzige Angelegenheit, die die ansonsten eher einfallslosen Schüler-Streiche sofort aus dem Gedächtnis vertreibt.

    Insgesamt ein Abschluss, der schlimmer hätte ausfallen können. Man stelle sich unsere Lümmel und Pauker schunkelnd im Suff auf einer Schlager-Fete vor. Dann doch lieber eine immerhin mittelmäßig und würdevoll zuendegebrachte Filmreihe!

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Heute ein kleiner Rückschritt – „Die Lümmel von der ersten Bank“ Teil 6: „Morgen fällt die Schule aus“ (1971) von Werner Jacobs.

    Kurzreview

    „Alle Penner unserer Pauke, ich meine alle Pauker unserer Penne müssen gleichzeitig in den Knast!“

    „Das ganze Lehrerkollegium … ist verhaftet … ich glaube, ich muss mich erschießen.“

    Die Lehrer saufen hier so viel wie in keinem anderen Teil bisher und es gibt wieder zahlreiche harmlose bis ziemlich böse Streiche. Außerdem bekommt man einige sehr ausgefallene Dinge zu sehen, die ich natürlich nicht verrate. Leider endet hier jedoch schon alles Positive, denn die grausige Mucke ist wieder da!

    Der Nietnagel hätte dem Gehörgangsbeleidiger Heintje gerne die Feuerwerkskörper ins offene Grinsemaul stopfen können, statt in den Fernseher. Der Junge hat sowieso eine Visage, die ihn zum Faustmagneten macht. Eine Verschandelung einer Filmkomödie, mal wieder!

    So schnell musste der Streifen in die Kinos, dass sogar ein offensichtlicher Outtake, in dem Pepe fluchend unsanft von einem Tisch fällt, einfach drin gelassen wurde. Aber Hauptsache, die neue Schlager-Platte wird zwischendrin beworben.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Qualitativ eine 180-Grad-Wende – „Die Lümmel von der ersten Bank“ Teil 5: „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne“ (1970) von Harald Reinl.

    Kurzreview

    „Es gibt feste Körper, flüssige Körper und überflüssige Körper – zum Beispiel den Lehrkörper.“

    „Ihr Herr Bruder ist kürzlich verstorben.“

    „Gott sei Dank!“

    „Gottlieb, was machst du denn da?“

    „Ich versuche, mich zu betrinken.“

    Hier sieht man einen meisterhaft inszenierten Streich, der mit einer leeren und zugleich vollen Klasse zu tun hat und auch im Verlauf des Films wiederkehrt. Darüber hinaus war das der bisher beste Lümmel-Film, den ich gesehen habe, und eine Wohltat nach dem 4. Teil.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Heute Part 4 von „Die Lümmel von der ersten Bank“: „Hurra, die Schule brennt“ (1969) von Werner Jacobs.

    Kurzreview

    „Immer muss erst eine Katastrophe passieren, damit die Leute gescheit werden.“

    Wenn ich auch nur einen einzigen Schlager von Peter Alexander ertragen muss, komme ich persönlich zum Grinzinger Friedhof und buddle in aus, um ihm seinen knochigen Arsch einzutreten! Für den Bengel Heintje gilt selbstverständlich dasselbe, wenn er endlich krepiert ist.

    Der ganze Film mutiert mit zunehmender Laufzeit zu einer Werbeveranstaltung für Abführmittel – und damit meine ich nicht den vorgekommenen Streich, sondern die vielen unpassend reingequetschten Schlager-Musikvideos.

    Mit dem Titel hat die Handlung übrigens fast gar nichts zu tun, das Mommsen-Gymnasium brennt höchstens im Vorgänger.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Und schon geht’s weiter mit „Die Lümmel von der ersten Bank“ – Teil 3: „Pepe, der Paukerschreck“ (1969) von Harald Reinl.

    Kurzreview

    „Ich hätte da noch eine Frage: Kann man für etwas bestraft werden, was man gar nicht gemacht hat?“

    „Niemals, auf gar keinen Fall!“

    „Ich hab meine Hausaufgabe nicht gemacht.“

    „Was sollen wir denn machen, wenn alles überschwemmt ist, sogar mein Weinkeller … äh … mein Bett steht unter Wasser.“

    „Du, der ist dufte, der spinnt echt.“

    „Nietnagel, was haben Sie auf dem Kopf?“

    „Haare, weil’s mich nachts am Kopf immer so friert.“

    Genau wie im ersten Teil wird der Film nach den Titelkarten eingeleitet mit einem kurzen Orchester-Cover von Gaudeamus igitur. Eine Anspielung, die ich sehr gelungen finde.

    Hier gab es außerdem natürlich herrliche Streiche, die die „subversiven Klementen“ den Paukern gespielt haben. Ich liebe auch die kurze Ansprache (Briefing) vor der Klasse, die der Nietnagel über die Eigenschaften jedes neuen Lehrers hält.

    Am Schluss artet ein betrügerisch herbeigeführter Schulausflug noch in ein regelrechtes Saufgelage aus, samt einiger Lehrer. Und dann folgt eine ordentliche Wirtshausschlägerei.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Schon im selben Jahr erschien Teil 2 der Reihe „Die Lümmel von der ersten Bank“: „Zum Teufel mit der Penne“ (1968) von Werner Jacobs.

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    „Fehlt jemand?“

    „Ja, ich! Aber ich komm gleich.“

    „Sagen Sie mal, ich fummle jetzt schon die ganze Zeit an Ihrer Hose rum und ich weiß noch nicht mal, wie Sie heißen.“

    „Die Klasse bekam ein Prüfungsthema der Oberprima, und das war gar nicht so prima.“

    Die Schlager zwischendrin waren einfach unerträglich und ich musste mich sehr zurückhalten, nicht vorzuspulen oder den Ton stummzuschalten.

    Immerhin war die Idee mit dem Lösungszettel auf dem Lehrerrücken schön kreativ.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    Gleiches Jahr, heute mit dem ersten Teil der Reihe „Die Lümmel von der ersten Bank“: „Zur Hölle mit den Paukern“ (1968) von Werner Jacobs.

    Kurzreview

    „Man fasst es nicht!“

    Eine Schulkomödie mit ein paar üblen Streichen. Darunter ein vorgetäuschter Suizid, der einen Lehrer ins Irrenhaus bringt, und das mehrmalige Auslösen des Luftschutzalarms – sowas gab es damals ja noch – samt Einsperren der Sicherheitsprüfer im Bunker.

    Gesehene Fassung: Blu-ray

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    bearbeitest du die Screenshots vorher oder lädst es so hoch?

    Die Screenshots kommend direkt von der Videoquelle, es findet lediglich eine automatische Konvertierung in WebP mit Qualität 100 statt. Ich habe alles für mich passend in MPV eingestellt, sodass ich während des Films nur die Taste S drücken muss, um einen uploadfertiges Bild zu generieren.

    Schön an MPV ist auch, dass HDR-Screenshots automatisch mit korrekten Farben in SDR umgewandelt werden (per Tonemapping).

    Ich bleibe in den 60ern (heute aber ein ganz anderes Genre): „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ (1968) von Ken Hughes.

    Kurzreview

    Eine fantastische Mixtur aus Musical und Abenteuer-Film.

    Der malerische Wohnort mit den zahlreichen Erfindungen, der Windmühle und dem Außenklo wirkt wie aus einem Märchen. Besonders Neuschwanstein als einer der vielen Drehorte hat hier gute Verwendung gefunden, nicht bloß als Hintergrundkulisse.

    Außerdem sind alle Tanzeinlagen wahnsinnig gut choreographiert, denn sie wurden alle als minutenlange Onetakes verfilmt. Eine Leistung, die heutige Regisseure oft einfach nicht mehr würdigen oder bewerkstelligen können.

    Gesehene Fassung: Blu-ray mit deutscher Synchro

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    Mehr Screenshots folgen im nächsten Post.

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    Nanu, wieder ein böser, beschlagnahmter Film: „Blood Feast“ (1963) von Herschell Gordon Lewis.

    Kurzreview

    Sau und Eber schlendern zur Schlachtbank, der Metzger hebt sein Hackbeil, die Sau quiekt. Gehirn raus, Zunge raus, Garaus! Somit ist das erste Drittel der Geschichte zusammengefasst.

    Und nun zur Umsetzung: Grauenhafte Schauspieler vor gleichermaßen unterdurchschnittlichen Kulissen, die eher nach einer billigen Sitcom aussehen. Kein Charakter wird entwickelt und es gibt kein Identifikationspotential. Die Frauen sind allesamt wie Barbiepuppen geschrieben, die Männer größtenteils ahnungs- und nutzlos.

    Eine Szene spielt in einem Krankenhauszimmer, dort reden die Ermittler mit einem knapp überlebenden Opfer, das sich nach der kurzen Befragung nicht mehr rührt. Die Ärzte treten heran, einer legt ein Stethoskop irgendwo auf den Oberkörper, während der andere das Handgelenk befühlt. Nach wenigen Sekunden legt der erste seinen Kopf auf den Körper und der zweite verkündet: „Wir haben alles versucht.“

    Bei 0:54:30 sagt der eine Ermittler so teilnahmslos „Oh nein …“ als Reaktion auf bevorstehenden Massenkannibalismus, dass man meinen könnte, jemand hätte ihn zum Ansehen dieses Films gezwungen. Auch die Kamera hat manchmal Schwierigkeiten, die Charaktere gut sichtbar im Bild zu halten, sobald es dynamischer als bei bloßem Herumstehen wird.

    Irgendwie hat der Regisseur es fertiggebracht, eine sowieso schon dünne Story noch ein Stück unglaubwürdiger und uninteressanter zu inszenieren. Auch darf man hier wohl die langweiligste, mit der unpassendsten Musik versehene Verfolgungsjagd beobachten. 60er hin oder her, selbst die blutigen Effekte sind von minderer Qualität.

    Wenigstens ist nach knapp einer Stunde das abrupte Ende da! Die Beschlagnahme von 2004 – ja, wirklich – ist hier dermaßen lächerlich, dass mir jetzt nichts mehr einfällt.

    Gesehene Fassung: beschlagnahmte Uncut Blu-ray mit deutscher Synchro

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    Früher beschlagnahmt, nun ist er endlich wieder frei: „Tenebrae – Der kalte Hauch des Todes“ (1982) von Dario Argento.

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    Das ist womöglich der beste Horrorfilm, den ich je gesehen habe – ein filmisches und erzählerisches Meisterwerk!

    Scully und Mulder vom FBI untersuchen eine Reihe brutaler Mordfälle, voller Äxte und Rasierklingen, die alle mit demselben Kriminalbestseller zu tun haben: Tenebrae.

    Gleich in der ersten Hälfte gibt es eine fantastische Kamerafahrt die Gebäudewand hoch, über das Dach und auf der anderen Seite wieder runter, ganz ohne Schnitt. Dazu unterlegt mit der Titelmusik, deren Genre ich als langsames Progressive Italo Disco bezeichnen würde, einfach perfekt für so einen Film.

    Die Farbe und Platzierung der Objekte in den meisten Szenen scheint absichtlich sehr kunstvoll und passend gewählt worden zu sein, jeweils gut akzentuiert und damit das Auge des Zuschauers lenkend. Alle Effekte sind extrem realistisch und die filmische Kontinuität wird jederzeit gewahrt, was besonders bei Krimi-Geschichten wichtig ist.

    Zuerst habe ich vermutet, es handele sich noch um einen relativ harmlosen Slasher, doch im Showdown am Ende ging die Rumba dann so richtig los. Es wurde hammerhart abgesplattert, weder Arm noch Tapete wurde geschont!

    Gesehene Fassung: Uncut 4K UHD HDR Blu-ray mit deutscher Synchro

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    Heute Nacht habe ich einen alten, sehr bekannten Exorzisten-Film gesehen – den Exorzisten-Film schlechthin: „Der Exorzist“ (1973) von William Friedkin.

    Kurzreview

    Der Film ist wirklich eine Wucht! Trotz meines atheistischen Weltbilds konnte ich diese Teufelsaustreibung und die sympathischen Priester wirklich genießen. Fast jeder Effekt sucht auch heute in diesem Genre noch vergeblich seinesgleichen und ist insgesamt einfach gut gealtert.

    Pacing vom Feinsten wird hier geboten, auch mit kleiner Überlänge findet sich kein Moment der Langeweile. Die wirklich gruselig schaurige Treppenszene hat einen bleiben Eindruck bei mir hinterlassen – ein Gefühl, das ich trotz häufigen Horrorkonsums nur selten so stark wie hier hatte.

    Übrigens bin ich mir nicht ganz sicher, ob der homoerotische Unterton bei der Endszene gewollt ist oder nur eine Einbildung.

    Gesehene Fassung: Uncut Blu-ray (Director’s Cut) mit deutscher Synchro

    Fazit:

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    Diesmal ein ziemlich neuer beschlagnahmter Splatter-Film: „Hobo with a Shotgun“ (2011) von Jason Eisener.

    Kurzreview

    Jetzt weiß ich endlich, warum der Film mitsamt Einziehungsbeschluss beschlagnahmt wurde. Dies hier ist die reine, bluttriefende, glorifizierte Selbstjustiz mit einem von der Gesellschaft frustrierten Schrotflinten-Penner in Amoklaune – aber letztendlich einfach verdammt geil!

    Besonderes Ohrenmerk möchte ich auf die Songs werfen: Gleich im Intro habe ich die Musik wiedererkannt – es handelt sich interessanterweise um das Theme des deutschen Films „Hexen bis aufs Blut gequält“ (Ausschnitt ab 1:30). Weitere Teile des Soundtracks bestehen aus epischen Synthwave-Bangern, die ich in so einem Genre extrem selten gehört habe.

    Gesehene Fassung: Beschlagnahmte Uncut Blu-ray mit deutscher Synchro.

    Fazit:

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