Ich empfehle Dir auch die Fortsetzung Sprecher für die Toten. Allerdings kriegst Du das nur entweder gebraucht zu stolzen Preisen oder als eBook.
Mit der Filmlänge und der gestrafften Handlung gebe ich Dir zwar recht. Allerdings musst Du das ganze auch von der wirtschaftlichen Perspektive betrachten: Die Umsetzung eines Romans, den heute kaum noch jemand kennt, in der ein Junge 3 Filmstunden lang ausgebildet wird und der Endkampf 5 Minuten dauert, hätte noch weniger Leute in die Kinos gelockt (der Film war ein finanzieller Flop).
Klar, aus heutiger Sicht hast du recht. Aber im Vorfeld des Films wusste ja niemand, dass der ein Flop wird .
Keine Ahnung was für Szenen Schnitten zum Opfer fielen, aber vielleicht wäre der mit 2:40 statt 1:40 sogar teurer geworden. Teurer für die Besucher wäre das auch geworden, sicherlich.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein kurzer Film natürlich besser. Aber ein längerer Film hätte vielleicht auch diverse Kritikpunkte am Film ausgebügelt. Mehr Zeit für die Charaktere, mehr Zeit für das große Ganze... mehr Zeit für die Dilemma die im Film ja eigentlich schon eine Rolle spielen, aber nur angekratzt werden können.
Wenn den Roman eh fast niemand kennt, steht der Film ohnehin noch mehr für sich selbst.
Eine Buchverfilmung ist im Grunde aber immer ein ambitioniertes und auch schwieriges Unterfangen. Es gibt Bücher die kann man besser verfilmen als andere, weil man viel mehr weglassen kann ohne das es grundsätzlich der Haupthandlung schadet.
Gibt sicherlich Unmengen an Handlungssträngen und Szenen, die hier im Film überhaupt keine Erwähnung fanden. Als Nicht-Kenner des Buches hat man den Vorteil: Es stört einen nicht. Als Fan des Buches sieht das ja immer anders aus.
Trotzdem muss ich sagen, für das was der Film aus dem Buch mitnehmen wollte, war er einfach zu kurz.