The Expanse Staffel 6
Das war es also. Zum Abschluss der Serie spendierte Amazon nur 6 Folgen, dabei gab es auch nur eine Folge mit etwas Überlänge.
Diese Serie lässt mich jetzt irgendwie doch recht unbefriedigt zurück.
Obwohl man wusste, dass es die letzte Staffel der TV-Serie ist und auch mit dem Wissen das selbst die Fortsetzung des Buches ganze 30 Jahre später spielt, hat man hier irgendwie doch nur Dienst nach Vorschrift gemacht und sich doch weiterhin nah am Buch gehalten.
Die Folge ist, dass das hier für mich extrem grob unzureichend als Serienfinale ist.
Wird ja eigentlich fast nichts von den Handlungsfäden der vorherigen Staffeln aufgelöst. Alles was mit dem Protomolekül, Außerirdische oder Wesen, die die Ringbauer vernichtet haben angeht bleibt einfach offen im Raum hängen. Nur die Ausgangssituation aus Staffel 1 mit dem Konflikt zwischen Erde, Mars und dem Asteroidengürtel bekamen die Serienmacher so halbwegs aufgelöst. Immerhin.
Staffel 6 hat zu Beginn jeder Folge eine kleine Nebenhandlung auf einer Extrasolaren Kolonie... diese führt absolut ins Nichts. Hätte man sich wegen dem Wissen, dass es eh die letzte Staffel ist, komplett sparen können.
Mal wieder eigentlich. Schon die Haupthandlung von Staffel 4, die auf einer anderen Extrasolaren Kolonie spielte, führte für mich total ins Nirgendwo.
In den letzten zwei Staffeln gab es ja durchaus eine recht ausführliche Handlung rund um die freie Raummarine. Weiß nicht, ob man sich da mit 2 von 6 Staffeln sogar fast zu ausführlich mit beschäftigt hat. Dazu wird dieser Handlungsstrang ohnehin extrem seltsam zu Ende gebracht. Hätte es tatsächlich viel cooler gefunden, wenn diese "Entitäten" im Ring das Flaggschiff der Marine einfach ohne Mithilfe "aufgefressen" hätten. Das wäre für mich total unerwartet gewesen. Das es zwischen Naomi und ihrem Sohn offenbar auch ein Happy End gibt finde ich auch total seltsam und ist ehrlich gesagt für mich in dieser Staffel total an den Haaren herbeigezogen.
Mit dem Ende der Serie muss ich daher sagen, dass The Expanse für mich keine Top-5-SciFi-TV-Serie ist.
Eigentlich war es jetzt nur Staffel 5, die mich tatsächlich fast noch am ehesten überzeugen konnte. Bei jeder anderen Staffel gab es irgendwie Handlungsstränge, die mich einfach gar nicht überzeugen konnten oder wo mir einfach der größere Kontext gefehlt hat und dann doch letztendlich zu keinem Ergebnis führen.
Das ist daher für mich eine Serie, die nie so wirklich für einen längeren Zeitraum diesen gnadenlosen Sog erzeugen konnte, der mich sofort die nächste Folge gucken lassen wollte, weswegen es selbst keine einzelne Staffel in meine Top-Liste schafft.
Denn das gibt es natürlich auch, Serien die mich insgesamt nicht total überzeugt haben, aber dann doch einzelne geniale Staffeln hatte. Battlestar Galactica beispielsweise.
Dabei hat The Expanse wirklich in jeder Staffel starke und spannende Ansätze zu bieten. Die Serie war für mich durchaus am stärksten, wenn sie sich um Politik zwischen Mars, Erde und dem Gürtel drehte. Deswegen fand ich auch die erste Hälfte der dritten Staffel extrem stark. Oder deswegen gefällt mir auch Staffel 5, weil das diesen Konflikt eskalieren ließ und damit in den Mittelpunkt zerrte.
Die ganze Alien-Thematik von dieser Serie blieb mir aber leider viel zu wenig greifbar und war damit überhaupt nicht in der Lage mich abzuholen. Sicherlich auch darin geschuldet, weil sämtliche Handlungsstränge in diesem Bereich in der Luft hängen bleiben und nicht wirklich ergründet wurden. Man weiß genauso wenig wie in Staffel 1, nur das sich in der Zwischenzeit um so mehr Fragen aufgetürmt haben.
Die Serie wurde ja seinerzeit durchaus gehypt. Wurde diesen Hype für mich leider überhaupt nicht gerecht.
The Expanse ist jetzt zwar keine schlechte Serie, aber wirklich herausragend ist sie für mich leider nicht. Gibt viele bessere Serien und ganz wichtig, auch vorzeitig beendete, die einen besseren Abschluss gefunden haben.