Ich mach das mal an meinem Beispiel fest: Zur gesunden Vermittlung von Normen und Werten in der Erziehung, gehört auch Wege zu gehen, die andere Lösungen zeigen. Den typisierten Verlierer gibt es schon mal gar nicht.
Das sehe ich an meiner Tochter: Brettspiele liegen ihr nicht umbedingt, aber sie beteiligt sich gerne daran. Dann kommt es immer wieder vor, dass sie aufgrund von Desinteresse oder Unmut bewußt verliert und sich trotzdem darüber ärgert. Schon hier ist Aufmerksamkeit geboten: Ich gehe hierbei genau auf ihre eigentliche Absicht ein, bei der sie dies ja von selbst gesteuert hat/ bewußt herbeigeführt hat.
Ich sage, Du wolltest doch verlieren, weil Du das Spiel nicht magst. Ihr ist gar nicht bewußt, dass sie damit eine kognitive Eigenschaft bei sich selbst heraufprovoziert hat. Sie hat logisch gedacht, dass es keinen Sinn macht, zu gewinnen, wenn man doch gar keine Lust dazu hat.
Anders bei Dingen des alltäglichen Lebens wo immer wieder mal was schief läuft und man entweder darüber steht oder es einen schlicht zermürbt. Da sage ich immer, dass es ganz normal ist, wenn man nicht immer alles kann. Sinn der Sache ist es, es beim nächsten Mal eben besser zu machen und daraus gelernt zu haben.
Feste Stigmatisierung, dumm zu sein, weil man etwas nicht kann, wird bei mir bzw. uns als Elternteile verneint. Du kannst nicht alles können und das musst Du auch nicht. Dafür kannst Du dann Dinge, die andere nicht können. Du hast spezielle Fähigkeiten, die man auch ungezwungen fördern sollte.
Es sind die Begabungen eines Kindes/eines heranwachsenden Kiindes zum Erwachsenen, die wiederum so mannigfaltig ausfallen. Du kannst einem Kind nicht etwas aufzwingen, dass es grds. verweigert, ablehnt, einfach nicht will.
Ich gebe das so weiter, wie ich es selbst durch meine Eltern erfahren habe. Und auch an dieser Stelle wieder mit etwas feinerem, verbesserten Gewürz, das sich an heutige Standards angepasst hat. Flexibilität ist da ein großes Schlagwort. Konservative Engstirnigkeit hat da keinen guten Einfluss. Und das hat mit antiauthoritäter Erziehung nichts zu tun.
Ein gesundes Maß/von allem etwas ist die Devise.
Es braucht mehr Menschen, die auch verlieren können, sich Fehler eingestehen und andere damit motivieren, weil wahre Größe eben die Größe ist, wenn man sich empathisch dahin gehend zeigen kann.
Ich bin bestimmt kein Pädagoge, aber auch ich habe kognitive Eigenschaften in die Wiege gelegt bekommen, die mir als Projektleiter im Beruf und in der Erziehung meiner Kinder helfen.
Dafür danke ich all denen, die mich dabei unterstützt haben. Diesen Dank gebe ich stets weiter und habe ihn zu einer moralischen Stütze werden lassen.