Beiträge von PoooMukkel im Thema „Ich gebe auf, Linux. Du machst mich fertig ...“

Guten Morgen Gast. Schön, dass Du hereinschaust! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das CompiWare-Team.

    Inzwischen bin ich fast nur noch in Linux, genauer gesagt Fedora 39 Workstation, unterwegs und habe das Betriebssystem lieben gelernt. Aktuell läuft alles so, wie ich es gern hätte.

    Allerdings nervt es mich jetzt, ins Windows 11 zu booten. Da ich dort nun immer einige Tage nicht bin, werden mir bei meinen Stippvisiten direkt Updates zur Installation angeboten und ich komme gar nicht dazu, das zu machen, was ich eigentlich nur mal eben schnell machen wollte. Genau das ist auch immer wieder das Problem mit den Laptops meiner Kinder. Wenn sie diese ein paar Tage / Wochen nicht nutzen und dann mal etwas für die Schule tun wollen, sind sie entweder aus OneDrive ausgeloggt oder bekommen Updates um die Ohren gehauen. Im Prinzip müsste ich mich alle 1 bis 2 Wochen an den Laptops anmelden und sie aktualisieren. Das nervt tierisch ...:/

    Syntafin

    Ich muss gestehen, dass Linux mit meiner neuen AMD RX 7800 XT viel besser läuft, da ich nun keine speziellen Treiber mehr nachinstallieren muss. ;)

    Ich kann es einfach nicht lassen und stehe schon wieder vor einem Problem ... Diesmal habe ich ein Problem mit dem neuen LMDE 6. Bei der Installation läuft etwas nicht so, wie es soll und ich habe danach keinen Eintrag im UEFI-Bootmenü. ;P :S

    LMDE 6: Kein Eintrag im UEFI-Bootmenü nach Installation - Linux Guides Community
    Da wollte ich mal eben das neue LMDE 6 ausprobieren und bin direkt gescheitert. Ich habe die Installation von LMDE 6 nun zweimal durchgeführt. Jedes Mal habe…
    forum.linuxguides.de

    Ich konnte es nicht lassen und habe mal weiter mit Linux gespielt. Diesmal musste MX-Linux dran glauben. ;)

    Also, MX-Linux installiert, Nvidia-Treiber und Updates installiert. Dann Steam direkt von der Steam-Webseite als Deb-Paket geladen und installiert. In Steam dann eingestellt, dass alle Spiele, die nicht nativ unter Linux laufen, mit Proton starten sollen und "Banished", "Bastion" und "Cities Skylines" installiert.

    Zu meiner Überraschung ließen sich alle 3 Spiele ohne weitere Anpassungen starten und spielen. Außerdem lief "Banished" im Vollbild-Modus und mit Ton, was so laut ProtonDB gar nicht funktionieren soll.

    Schaue mir MX-Linux nun mal etwas genauer an, aber ohne Stress. ;)

    Danke für eure Antworten und Vorschläge.

    Alleine schon die Tatsache, dass Linux Windows zu 100 % ersetzen soll, ist schon falsch.

    Wie sollte es denn sonst laufen? Beide Systeme parallel installieren? Was hätte ich davon? Da verstehe ich den Sinn nicht dahinter ... Ich habe kein Problem damit, wenn einige Dinge nicht so funktionieren, wie ich es gewohnt bin. Damit hatte ich schon abgeschlossen, als ich mit Linux vor mehr als 3 Monaten startete. Mir war klar, dass viele Programme gar nicht funktionieren werden. Aber dafür hätte ich dann eine VM in Linux mit Windows 11 genutzt. Damit hätte ich dann auch leben können.

    Mein Ziel war es auch, die Laptops, die in meiner Familie herumschwirren und kein Windows 11 mehr bekommen, irgendwann auf Linux umzustellen. Dazu müsste ich allerdings selbst erstmal mit Linux arbeiten und klarkommen, bevor ich meine Kinder und meine Frau davon überzeugen könnte.

    Du hättest zum Beispiel Linux Mint in einer VM installieren sollen - wie ich es schon einmal empfohlen habe.

    Und genau das habe ich in den letzten Wochen getan. Ich hatte mir Kubuntu im Dual-Boot neben Windows 11 installiert. Als ich merkte, dass nicht alles so läuft, wie ich es gern hätte, begann ich damit, VMs zu erstellen. Das habe ich sowohl in VMware Workstation Player als auch VirtualBox getan. Aber wie ich bereits in einem anderen Thema (oder war es in einem anderen Forum) schrieb, bringt es mir nichts, wenn eine Distribution perfekt in meiner kleinen VM-Welt läuft, ich sie aber dann auf meiner Hardware nicht zum Laufen bekomme.

    Der größte Fehler, auch wenn du es nicht hören willst, ist schon einmal deine Hardware, dir schreibt sie nämlich vor, das du Windows nutzen sollst.

    Quatsch! Es gibt genügend Linux-Nutzer, die ebenfalls Nvidia-Hardware nutzen. Man muss dann halt in vielen Distros explizit die X11-Oberfläche auswählen, anstatt Wayland. Denn Wayland hat in der Tat Probleme, korrekt auf Nvidia-Karten zu laufen. Damit hatte ich in den letzten Tagen auch keinerlei Problem mehr. Außerdem habe ich bezüglich der Spiele, die ich testen wollte, in ProtonDB über einen Filter eingestellt, dass nur Kommentare von Nutzern angezeigt werden, die eine ähnliche Hardware benutzen. Aber selbst die Tipps von den Benutzern halfen mir nicht weiter.

    Ansonsten ja, man sollte nicht alles Hals über Kopf über den Haufen werfen ala "ich geh jetzt zu Linux!!!1111elfelfelf",

    Das habe ich auf keinen Fall getan. Linux lief bei mir immer im Dual-Boot, sodass ich für Dinge, die nicht unter Linux laufen, erstmal wieder Windows nutzen konnte. Allerdings war ich in den letzten 3 Tagen tatsächlich nur auf Linux Mint unterwegs, da dort letztendlich eigentlich alles lief, was ich für die tägliche (Büro-)Arbeit brauchte. Und dann kamen die Spiele ... Natürlich könnte ich für Spiele weiterhin mein Windows 11 nutzen, welches parallel installiert ist, und für die tägliche Arbeit Linux nutzen. Aber was macht das dann für einen Sinn? Für mich ergäbe es Sinn, sich dann komplett von Windows zu trennen und nicht zur Hälfte Linux und zur anderen Hälfte Windows zu nutzen. Das würde sonst für mich nur doppelte Arbeit bedeuten, denn beide Systeme wollen aktuell gehalten werden. :/

    Was mir einfach bekannt ist, und ich dir auch schon sagte was Ton angeht: ALSA

    Und was soll mir das sagen? Was soll ich damit anfangen? Das hatte ich auch schon mehrfach gefragt, aber nie wirklich eine Antwort darauf bekommen. Letztendlich habe ich unter Linux Mint und somit wohl auch unter anderen Ubuntu-Derivaten die Soundprobleme gelöst bekommen. Der Sound funktionierte in Linux so, wie ich es wollte.

    Aber Teams läuft unter Linux mit seiner "nativen" (Electron) App genau wie unter Windows (Electron again).

    Das bestreite ich ja auch nicht. Es hilft mir allerdings auch nicht wirklich weiter. Ich betreibe Teams nicht unter Linux. Ich verbinde mich beruflich auf eine Citrix-Umgebung, auf der ein virtueller Desktop unter Windows 10 läuft. Letztendlich funktioniert das wie Windows 10 auf einem Laptop, nur eben virtuell. Das bedeutet, dass die Hardware, die genutzt wird, durch die Citrix Workspace App in die Windows 10 Umgebung geschleust wird. Direkt in Windows 10 hatte ich keinerlei Soundprobleme. Teams in dieser virtuellen Umgebung bot mir jedoch keinerlei Soundhardware und Webcam-Support an. Die Performanceprobleme, die ich in meiner virtuellen Windows 10 Umgebung hatte, konnten von meinen Kollegen durch neue Treiber in der Umgebung gefixt werden. Das Teams-Sound-Webcam-Problem bestand jedoch weiterhin.

    Hier half allerdings diese Lösung, die ich in Linux im Terminal ausführte:

    Code
    curl -fsSL https://apt.llvm.org/llvm-snapshot.gpg.key | sudo apt-key add
    sudo add-apt-repository "deb http://apt.llvm.org/focal/ llvm-toolchain-focal-12 main"
    sudo apt-get update
    sudo apt-get install libc++1-12 libunwind-12

    Allerdings hilft diese Lösung auch nur unter Debian- / Ubuntu-Derivaten. Keine Ahnung, ob und wie ich diese Befehle z. B. für Arch anpassen müsste.

    Wenn ich über all das nachdenke, beginne ich schon wieder zu grübeln ... Aber eigentlich möchte ich das gern nicht mehr. :/

    Nachdem ich nun seit fast 3 Monaten ununterbrochen viele Distributionen getestet habe und dabei immer wieder auf Hürden bei der Nutzung gestoßen bin, dachte ich, dass ich nun endlich meine Distribution über Debian, Ubuntu, Kubuntu, Manjaro, EndeavourOS, Fedora, openSuse, Zorin OS, Solus, MX Linux und einigen anderen gefunden habe. Linux Mint gefiel mir sehr. Das Arbeiten damit ging geschmeidig von der Hand, auch wenn immer wieder kleinere Dinge per Hand angepasst werden mussten. Ich schaffte es auch, endlich meine Arbeitsumgebung (Citrix) zum Laufen zu bekommen und meine Soundprobleme, die ich auch in anderen Distributionen hatte, zu lösen. Sogar mein Drucker wurde als dieser erkannt und ich konnte damit sogar scannen. Eigentlich alles super ...

    Gestern machte ich mich dann daran, zu schauen, wie das mit den Spielen unter Linux funktioniert. Nachdem ich einige Videos auf YouTube geschaut hatte, in denen es immer wieder hieß, dass Spielen unter Linux ja so einfach gehen würde, wollte ich es nun selbst angehen. Zuerst installierte ich mir Lutris. Allerdings war es hier schon schwieriger, alles so zu konfigurieren, dass ich wenigstens alle Launcher installiert bekam. Es musste die richtige Wine-Version sein, denn war diese zu neu oder zu alt, sprangen mir Fehler entgegen, dass bestimmte Features nicht unterstützt werden. Auch Proton gibt es in verschiedensten Variationen, die zum Teil schon mitinstalliert wurden. Natürlich muss dann darauf geachtet werden, die korrekte Version von Proton für ein Spiel auszuwählen, damit es startet. Immer wieder stellte ich meinen vorher erstellten Timeshift-Snapshot wieder her. Ich gab dann aber auf, ohne überhaupt mal ein Spiel probiert zu haben. Es dauerte ja schon ewig, die Clients installiert und zum Laufen zu bekommen.

    Dann dachte ich mir, ich mache erstmal mit Steam weiter. Die Installation passte und ich konnte sogar meine ersten 2 Spiele zum Testen installieren. Dann die Ernüchterung - keines der beiden Spiele machte überhaupt den Anschein, dass es startete. Ich habe dann auf https://www.protondb.com/ geschaut, wie ich die beiden Spiele "Banished" und "Pharaoh: A New Era" zum Laufen bekomme. Da ging es um verschiedenste Proton-Versionen, die ich natürlich alle installierte und durchprobierte. Auch von diversen Startparametern war dort die Rede. Alles habe ich ausprobiert, aber es änderte sich absolut nichts. Frustriert warf ich dann letzte Nacht das Handtuch und ging grübelnd ins Bett.

    Wer mir jetzt nochmal erzählt, dass unter Linux alles "out-of-the-Box" läuft ... Ehrlich? Am Arsch ... Sorry. Ich habe in den letzten Monaten meine komplette Freizeit in das Projekt "Microsoft ist böse, ich muss davon weg und das freie und kostenlose Linux nutzen." gesteckt. Ja, ich habe in dieser Zeit sehr viel über Linux und dessen verschiedenste Entwickler gelernt und erfahren. So frei wie jeder immer wieder behauptet, ist leider nicht jede Distribution. Was habe ich nicht alles konfigurieren müssen, damit Linux das tut, was ich möchte und was ich vor allem seit Jahren von Windows gewohnt bin. Ich sehe ein, dass Microsoft nicht die heilige Jungfrau ist und den Windowsnutzern immer wieder aufzwingt, was sie wollen. Trotz allem funktioniert Windows. Ich kann mich nicht daran erinnern, mal mehrere Stunden damit gekämpft zu haben, ein Spiel zu installieren und zu starten. Vielleicht war das früher mal so. Aktuell läuft aber eigentlich alles direkt, wenn die Entwickler keinen Bockmist verzapft haben.

    Dieses ganze Distrohopping, weil wieder mal etwas nicht funktioniert hat, macht mich einfach nur fertig. Ich kann nachts schon nicht mehr vernünftig schlafen, weil ich ewig darüber nachdenke, was ich falsch gemacht habe und wie ich das Problem doch noch gelöst bekomme. Ich bin aktuell schon so genervt, dass ich meine Kinder und meine Frau anblaffe, wenn sie nur falsch atmen. Ich denke, für mich und meine Mitmenschen ist es besser, wenn ich das Projekt erstmal auf Eis lege. Windows fahre ich hoch, mache das, was ich damit vorhabe und fahre es wieder runter, ohne großen Zirkus. Damit lebe ich wieder ruhiger.

    Die Festplatte, die ich extra für das Linux-Testen eingebaut habe, werde ich im Rechner lassen und sicher die eine oder andere Linux-Distribution darauf installieren, um dann völlig ohne Zwang damit rumzuspielen. Wer weiß, vielleicht finde ich ja doch noch genau das Linux, was macht, was ich möchte und welches mir keine schlaflosen Nächte bereitet ...