Meine Herren, was für ein Ritt das war!
Ich weiß nicht, wie es den Leuten damals ging, aber ich brauchte schon 1–2 Stunden, um zu realisieren, dass diese "Open World" gar nicht so offen ist, wie ich dachte. Man muss den Zielen recht genau folgen, sonst läuft man im Kreis oder macht Gebiete und Dungeons mehrfach. Das hat mich bestimmt mindestens 1–2 Stunden meiner insgesamt 11 Stunden Spielzeit gekostet.
Keine Questmarker, keine Tipps, kein Kompass und keine Navigationshilfen – da merkt man mal wie runtergedummt moderne Spiele sind. Heute wird einem ja jeder kleinste Mist auf einer Map angezeigt. Nicht hier.
Für ein Spiel von 1996 war ich echt überrascht vom Story-Umfang. Allerdings merkt man besonders gegen Ende, dass die Story ziemlich gestreckt wurde – man kommt aus dem Schlachten gar nicht mehr raus. Das macht das Spiel auch nicht leichter. Ich empfand das schon als fordernd. Ohne die Umgebung und Umwege zu erforschen, gehen einem wichtige Verbesserungen mal schnell durch die Lappen. Man hat mehrere Zauber und von denen einfach zu viel. Einige machen tatsächlich nur in einem bestimmten Dungeon Sinn und dann braucht man sie nie wieder. Außer vielleicht bei kleineren Verstecken in der Ober-Welt. Das Menü ist super umständlich vor allem da man mit bestimmten Waffen keine Zauber wirken kann. Jedes mal hin und her wechseln. Da hab ich den Soul Reaver schnell wieder in der Tasche verschwinden lassen. Bisschen sinnlos.
Insgesamt hat es sich für mich gelohnt und dennoch war ich ein klein wenig froh, als die Credits über den Bildschirm liefen.
Vae victis!